Sonderform Status migraenosus

Begonnen von Ann, 15:47, 19.11.2013

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Ann

Status migraenosus

Dauert die Migräne trotz Behandlung länger als drei Tage, spricht man von einem Status migraenosus, der selten vorkommt. Hier geht ein Migräneanfall in den nächsten über, mit intensiven Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Die üblichen Migränemittel und Behandlungen sprechen bei dem Patienten nicht an.

Tritt diese Form der Migräne auf, muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Erbrechen führt zu einem hohen Flüssigkeits- und Elektrolytverlust und kann gesundheitsgefährdend werden. Daher ist häufig ein Krankenhausaufenthalt notwendig.

Die Ursache eines solchen Status migraenosus liegt oft in einem Medikamentenübergebrauch, wenn zu häufig und zu oft Schmerzmittel eingenommen worden sind. Daher tritt diese Form meist nach langjähriger Migräneerkrankung auf.

Therapie:
Neben Flüssigkeitszufuhr und Elektrolytgabe werden Cortison (Prednison),  Dexamethason =  kortisonähnliche Medikamente, Lysinacetylsalicylat  und Mittel gegen die Übelkeit/Erbrechen gegeben.
Einigen Quellen zufolge wird auch Acetylsalicylsäure (ASS/Aspirin) verabreicht.
Lysinacetylsalicylat (LAS) enthält das Lysinsalz der Acetylsalicylsäure, wirkt intravenös schneller als das Aspirin/Ass .

Zum Beispiel:
- intravenös 1000 ASS mit Metoclopramid (MCP), falls dies nicht ausreichend ist hochdosiert Cortison und  Dexamethason i.v.

Oder ( laut Prof. Göbel)
- zunächsst 1000 mg  Lysinacetylsalicylat und 10 mg  Metoclopramid (MCP) intravenös
- danach Ruhigstellung mit Valium 3x10 mg, oder Levomepromazin 3 x 25 mg über zwei Tage, Dosis allmählich reduzieren
- eventuell entzündungshemmende Medikamente dazu geben, wie
 Dexamethason (i.v.), anfangs 24 mg , danach je 6 mg in sechsstündigem Abstand für 3 bis 4 Tage


Da die Ursache dieser Form der Migräne meist ein Medikamentenübergebrauch ist, wäre es sinnvoll die bisherige Behandlung und Therapie zu ändern. Eventuell ist ein Medikamentenentzug und eine Prophylaxe notwendig.
Liebe Grüße Ann