Cluster-Kopfschmerz

Begonnen von Ann, 09:21, 07.03.2014

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Ann

Cluster-Kopfschmerz

Der Cluster-Kopfschmerz ist ein in Attacken auftretender, einseitiger Kopfschmerz von stärkster Intensität, meist im hinteren Bereich eines Auges.

Die Dauer der Attacken beträgt zwischen 15 Minuten und 3 Stunden.
Der Cluster-Kopfschmerz kann periodisch, in einer oder gehäuften Attacken mehrmals täglich wochenlang auftreten, während danach Monate bis Jahre Beschwerdefreiheit besteht.

Man unterscheidet zwischen episodischem und chronischem Cluster-Kopfschmerz:

- episodischer Cluster: Wenn die Anfallszeit (eine Woche bis wenige Monate) immer wieder durch symptomfreie Zeiten (Monate bis Jahre) unterbrochen werden (80  Prozent aller Fälle)

- chronischer Cluster:  Wenn die Anfallszeit mindestens ein Jahr ohne längere Phasen der Beschwerdefreiheit von wenigstens vier Wochen besteht. (20 Prozent)


Die Schmerzattacken setzen plötzlich und ohne Vorboten ein, häufig Nachts und bis auf seltene Ausnahmen jedes Mal auf der gleichen Seite.
Bei den meisten Cluster-Patienten treten die Schmerzen im Herbst und Frühjahr gehäufter auf.

Typische Begleitsymptome sind:
- Tränenfluss
- gerötetes Auge
- geschwollenes Augenlid
- hängendes Lid
- Pupillenverengung
- Nasenschleimhautschwellung
- laufende und/oder verstopfte Nase
- Schwitzen im Gesicht
- Bewegungsunruhe und Bewegungsdrang


Trigger:

Auch beim Cluster können bestimmte Faktoren einen Anfall auslösen, wie:
- Nikotin
- Alkohol
- Histamin und/oder tyraminhaltige Lebensmittel (wie Nüsse, Tomaten, Schokolade, Käse, Citrusfrüchte)
- Flimmerlicht
- Nitroglycerin


Ursachen:

die Ursachen sind noch ungeklärt. Früher wurde vermutet, dass der Cluster durch eine Entzündung erweiterter Blutgefäße im Gehirn entsteht. Heute weiß man, dass dem nicht so ist.
Da meist der Cluster vor dem Einschlafen oder in den frühen Morgenstunden auftritt, wird vermutet, dass ein Bereich im Gehirn, der den Tages- und Schlaf-Wach-Rhythmus regelt, gestört bzw. verändert ist.


Therapie:

Normale Schmerzmittel sprechen in der Regel bei Cluster nicht an.

akute Anfallsbehandlung:
- Gabe von 100 – prozentigem Sauerstoff, die Sauerstoffzufuhr sollte über eine geeignete Maske 7 bis 15 l/min erfolgen,  bei einer Dauer von 15 bis 20 Minuten oder

- subkutan (unter die Haut) ein Triptan (Sumatriptan) spritzen. Zolmitriptan nasal ist ebenfalls zur Akuttherapie zugelassen

- alternativ Lindocain in die Nase sprühen

Prophylaxen:

Hier wird unterschieden zwischen episodischem und chronischem Cluster.

Beim episodischem Cluster gilt das Medikament Verapamil als Mittel der Wahl.
Alternativ werden Ergotamin, Methysergid, Kortison oder Lithium eingesetzt.
Topiramat oder Valproinsäure werden gegeben, wenn Verapamil nicht wirkt.

Beim chronischen Cluster ist ebenfalls das Medikament Verapamil  Mittel der Wahl.
Alternativ kann Lithium oder Kortison gegeben werden.
Sprechen keine dieser Medikamente an, kann beim chronischem Cluster die Neuromodulation eingesetzt werden.
Liebe Grüße Ann