Spannungskopfschmerzen

Begonnen von Ann, 16:32, 10.03.2014

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Ann

Spannungskopfschmerzen

Diese Form der Kopfschmerzen tritt sehr häufig auf, etwa 90 Prozent der Bevölkerung leidet irgendwann in seinem Leben darunter.

Beim Spannungskopfschmerz handelt es sich um leicht bis mäßig schwere Kopfschmerzen, die im gesamten Bereich des Kopfes auftreten können. Der Schmerz ist dumpf, drückend, ziehend und nicht pulsierend.

Man unterscheidet zwischen einem episodischen und einem chronischen Spannungskopfschmerz.
Bei den meisten Menschen handelt es sich um den episodischen SK, nur ca. 3 Prozent leidet an der chronischen Form.

Episodischer SK : zeitweise auftretend, aber weniger als an 180 Tagen im Jahr
Chronischer SK : mehr als 15 Tage im Monat und über mindestens drei Monate

Ein episodischer Spannungskopfschmerz kann sich zu einer chronischen Form entwickeln.
Daneben gibt es einen Spannungskopfschmerz, der durch eine verspannte Kaumuskulatur entsteht.
Dieser Schmerz ist dumpf-drückend und fast immer vorhanden.


Ursachen:
Wie es genau zu einem Spannungskopfschmerz kommen kann, ist bis heute nicht eindeutig geklärt.

Muskelverspannungen können einen Spannungkopfschmerz auslösen. Man nimmt an, dass es durch die Verspannung der Nacken- und Schultermuskulatur  zu einer zentralen Sensibilisierung kommt, wodurch die Schmerzschwelle sinkt.

Muskelverspannungen beim Spannungskopfschmerz im Bereich Nacken, Schulter, Augen und Gesicht können durch eine Fehlhaltung ( z.B. bei sitzender Tätigkeit, Computerarbeit) entstehen. Ebenso können Krankheiten wie Arthrose einen Spannungskopfschmerz auslösen.

Auch Stress, psychosomatische Ursachen und Medikamente können zu einem Spannungskopfschmerz führen.
 
Symptome:
- Kopfschmerzen auf beiden Seiten des Kopfes
- Schmerz ist dumpf und drückend, nicht pulsierend
-  Schmerzintensität ist leicht bis mäßig stark
- Schmerzdauer zwischen 30 Minuten und einer Woche
-  Aktivitäten verstärken nicht den Schmerz
-  Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und Sehstörungen bestehen nicht beim Spannungskopfschmerz
-  sehr selten Licht- und Lärmempfindlichkeit

Diagnose:
Eine Diagnose wird durch die Anamnese und durch neurologische Untersuchung(en) erstellt.
Spannungskopfschmerzen müssen von anderen Kopfschmerzarten wie Cluster-Kopfschmerz, Migräne und Medikamentenübergebrauchskopfschmerz (MÜK) abgegrenzt werden.

Therapie:
Neben Schmerzmitteln sollten Entspannungsübungen ( z.B. Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson) , Sport (Ausdauertraining) und Stressbewältigungstraining betrieben werden.

Bei Muskelverspannungen helfen Wärmeanwendung und Massagen. Auch Alternativmittel wie Pfefferminzöl im Bereich der Schläfen und Nacken können Linderung verschaffen.

Beim episodischem und chronischem Spannungskopfschmerz sind Medikamente wie Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen, Novalgin, Naproxen und Paracetamol wirksam.
Auch hier muss beachtet werden, dass diese Schmerzmittel nur kurzfristig und kontrolliert genommen werden dürfen und bei länger anhaltenden Schmerzen der Arzt aufgesucht werden sollte.
Die 10-ner Regel ( Schmerzmittel bis maximal an zehn Tagen pro Monat ) muss auch beim Spannungskopfschmerz beachtet werden.
Das Führen eines Schmerzkalenders ist sinnvoll.

Prophylaxe:
eine Prophylaxe ist beim chronischem Spannungskopfschmerz angezeigt.
Mittel der Wahl sind trizyklische Antidepressiva wie Amitriptylin 25-150 mg. Alternativ können Imipramin, Clomipramin oder Doxepin gegeben werden.
Diese Medikamente müssen langsam aufdosiert werden. Eine positive Wirkung setzt in der Regel nach 4-8 Wochen ein.
Mittel der 2. Wahl sind Venlafaxin, Valproinsäure, Mirtazapin, Topiramat und Fluoxetin.
Liebe Grüße Ann